Carroll Shelby ist in einem 68er Mustang GT 500 Shelby gekommen.

4Oth Anniversary Show in Nashville/Tennessee                    Mustang Geschichte

Mein Traum wird wahr

Am 12. April um 11 Uhr war mein Abflug von München nach Atlanta. Dort bin ich um 17 Uhr Ortszeit angekommen nach 11 ½  Std. Flug. Danach mit der S-Bahn weiter zum Bus-Bahnhof. In Atlanta habe ich mir ein Greyhound-Bus-Ticket von Atlanta/Georgia nach Ocala/Florida gekauft, den Koffer ins Schließfach gepackt und habe dann den Abend bis 23.30 Uhr in einer Musikkneipe verbracht, in einer wunderschönen historischen Mall.

Der Greyhound-Bus startete mit einer Verzögerung dann kurz nach Mitternacht zu seinem Non-Stop-Trip bei strömenden Regen. Er ist verhältnismäßig pünktlich in Ocala angekommen, hatte zwischendurch eine halbe Stunde aufgeholt und traf um kurz vor 7 Uhr ein. Von Ocala aus ging es dann mit dem öffentlichen Linienbus weiter zum Hilton, wo ich auch sofort einchecken konnte und erst mal etwas Schlaf nachgeholt habe.

 

Der Mustang-Konvoi sollte jetzt irgendwo in Daytona sein oder am Kennedy-Space-Center und so gegen 4 oder 5 Uhr nachmittags hier eintreffen. Ich werde also die Zeit bis dahin totschlagen.

Zum Abendessen hat mich David Turnbull im offenen 66er Mustang, mit dem er den Pony-Drive anführt, abgeholt. Wir sind Steak essen gegangen in einer Gruppe mit ca. 25 Leuten, die den Ponydrive ganz oder teilweise mitfahren. Sven mit seinem Sohn aus Schweden, Angus aus London,

Jim und Lucy aus Tampa, die den ganzen Pony Drive mit fahren, so wie ein Ehepaar und ein einzelner Fahrer aus Sydney/Australien. Nach ausgiebigen Unterhaltungen hat mich David abends wieder ins Hotel mitgenommen. Wecken war für 5.30 Uhr angesagt, da sich der Pony Drive nach dem Frühstück um 6.30 Uhr in Bewegung setzen sollte.

Es ist Mittwochmorgen: wir starten mit ca. 20 Autos vom Hotel in Ocala nach Macon, wo wir uns beim Fordhändler „Riverside“, zur Mittagspause treffen wollen. Bei 2 Stopps unterwegs gesellen sich noch einige Mustangfahrer aus der näheren Umgebung hinzu, die mit dem Ponydrive mitfahren. Auch in Macon kommen noch einige dazu, so dass mittlerweile 30 Mustangs im Konvoi unterwegs sind. Nach einem wunderschön organisierten BBQ vom Mustang-Club in Macon, starten wir frisch gestärkt Richtung Chattanooga. Im Hampton Inn in Chattanooga erwarten uns schon weitere Mustang-Fahrer des „Thunder Vally Mustang-Clubs“

Der Präsident erzählt, dass ein Radiosender aus Chattanooga ein „Make a Wish“-Projekt durchgeführt hat, bei dem sich ein krebskranker 16-jähriger Junge gewünscht hat, seinen 67er Mustang technisch auf Vordermann zu bringen. Es wurde eine Wunschliste an Teilen aufgestellt, die benötigt würden. Diese sollten durch Sponsoren gezahlt werden. Durch eine Veröffentlichung der Wunschliste im Mustang-Rundbrief von Dean Hillstat erfuhr ich seinerzeit von diesem Projekt. Den Rundbrief erhalte ich regelmäßig, seit ich Dean persönlich vor ca. 5 Jahren kennen gelernt und besucht hatte.

Durch Deans Veröffentlichung haben sich mehrere größere Mustang-Teile-Lieferanten angesprochen gefühlt und dieses Projekt mit entsprechenden Teilen versorgt. Das fertige Auto wurde ihm am 03. April 2004 zu seinem Highschool Abschluss überreicht und wird am Samstagabend mit ihm gemeinsam auf der 40-Jahr-Feier vorgestellt.

Von Chattanooga nach Nashville haben wir 1 Std. Zeitverschiebung, sodass wir morgens früh um 6 Uhr aufstehen, um dann um 8 Uhr in Nashville anzukommen. Wir haben ca. 2 Std. Fahrzeit vor uns und brauchen noch ungefähr eine Stunde, um uns mit den anderen Mustang Clubs zu treffen, mit denen wir gemeinsam zum Nashville-Motor-Speedway fahren werden.


Um 6.30 Uhr ist Abfahrt in Chattanooga. Erste Station ist ein Parkplatz, damit der Mustang-Treck wieder etwas verkürzt wird. Hier kommen wieder einige Fahrzeuge dazu. Von da aus geht es weiter Richtung Murfreesboro, wo wir an einer Mall Station machen, dort kommen die Gruppen vom Ponytrail USA und andere Gruppen hinzu. Ein Teilnehmer aus England ist mit seinem schwarzen 71er Fastback angereist. Unser Mustang-Treck ist inzwischen auf fast 150 Fahrzeuge angewachsen, mit denen wir dann in einer Riesenkolonne zum Speedway fahren.

Obwohl wir kein Ticket haben, um mit dem Mustang ins Gelände zu fahren, stehen wir in der Schlange. Wir werden sehr freundlich darauf hingewiesen, dass ich mit meiner Reservierung nur eine Eintrittskarte bekommen und dann erhalten wir ein kleines Begrüßungsgeschenk und werden darauf hingewiesen, außen herum zu fahren und uns zu den andern, neueren Mustangs zu stellen, die auf einem andern Geländeteil stehen, getrennt von den Vintage Mustangs. Die Größenordnung dieser Veranstaltung ist mit nicht, was ich bisher gesehen habe, vergleichbar. Die Ausmaße entsprechen mindestens 2-3 großen, gut besuchten US-Car-Festivals in Deutschland. Auf der einen Hälfte sind nur die älteren Mustangs (´64 - ´73) aufgereiht. Auf der andern Seite der Tribüne stehen noch doppelt so viele Mustangs der neueren Jahrgänge, wie Angus 04er Rental Mustang in dem ich mit gefahren bin.

Zur Eröffnungs-Zeremonie spricht der Präsident des Mustang Club America (MCA) Bill Johnson, der Präsident der Ford-Motor-Company und Edsel Ford. Es wird natürlich, wie auf jeder amerikanischen Veranstaltung die Nationalhymne gesungen. Danach kommt eine kurze Ansprache von Carroll Shelby und der neue Mustang wird in allen Variationen GT, Standard und Convertible (Concept) vorgestellt und selbstverständlich durfte es nicht fehlen, das Carroll Shelby in einem 69er Mustang GT 500 Shelby gekommen ist.

Im Heritage Zelt wird der Mustang Nr. 1, der an Capt. Stanley Tucker verkauft wurde mit der Serien Nr. 5FO8F100001 vorgestellt. Capt. Tucker bekam 1966 am 2. März im Tausch dafür den millionsten Mustang von Ford.


Weiterhin die Design-Studie des ersten Mustangs der von 1960 bis 1962 entwickelt wurde und mit l2M 1,5 l Maschine so auf der Frankfurter Automobilausstellung vorgestellt wurde. Holly Clarc, die Tochter des damaligen Designers Philipp Clark ist anwesend und gibt Interviews. Hier ist der Link zu ihrem "blog" mit allen Infos über ihren Vater

In diesem Zelt wird auch der neue Mustang-Bildband verkauft und handsigniert. Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen.

 


Während des ganzen Tages drehen immer wieder diverse Rennteams ihre Runden, teilweise mit gleichen Mustangs der gleichen Jahrgänge, teilweise auch bunt gemischt neuere und ältere Mustangs. Ist immer wieder interessant zuzuschauen.


Gegen Abend fahre ich in mein Union-Station-Historical-Hotel direkt am Broadway, wo am Donnerstagabend der Cruise “to Downtown Nashville“ stattfindet.

Die Abfahrt ist gegen 7 Uhr abends an der “Two Rivers Baptist Church“ beim Opryland. Alle Mustangs parken dann am unteren Ende des Broadway an der Riverfront und vor der Country Music Hall of Fame. Den ganzen Abend lang ist Live-Musik und Cruising nach amerikanischem Motto - sehen und gesehen werden - angesagt. Man kann den ganzen Abend lang die Autos anschauen. Es gibt immer wieder Möglichkeiten zu Gesprächen mit den Besitzern der Autos, die alle irgendeine interessante Geschichte zu erzählen haben. Jeder hat für sich das besondere Auto gefunden.

Wie der Fahrer eines 66er Cabrios, den er einer alten Dame aus 1. Hand abgekauft hat, die seinerzeit alle nur möglichen Extras hat einbauen lassen. Unter anderem hat er eine schriftliche Bestätigung, dass dies das einzige Fahrzeug von 1966 ist, das einen Pop up Tankdeckel hat.


Am Freitag ist dann wieder den ganzen Tag lang Besichtigung der Autos und der Ausstellungsfläche mit den Händlern angesagt.

Im Main Activities Tent gibt es Vorträge und Video-Informationen über den 2005er Mustang und über den Ford CT. Es wird dort eine Mustang Karosserie im Schnitt ausgestellt und immer wieder wird der 2005er Mustang vors Zelt gefahren.

Während des ganzen Tages finden auf der Rennstrecke Rennen statt. Teilweise nach Gruppen sortiert, aber hauptsächlich als Open Track mit gemischten Fahrzeugen, aber natürlich nur der Marke Mustang. Ab und zu verirrt sich ein Cougar, aber das ist dann schon die Ausnahme.

Am Freitag, den 16.04.2003 feiert Saleen die 2Oth. Anniversary-Party. Zu diesem Anlass war auch Steve Saleen anwesend um das neue Buch zu signieren. Die Schlangen waren jedoch so mächtig, auch um signierte Poster zu bekommen, dass ich mich dort nicht angestellt habe. Dafür nehme ich die Wartezeit in Kauf, um mir den neuen Bildband über 40 Jahre Ford-Mustang-Geschichte zu kaufen und bekomme diesen vom Autor und vom Fotografen signiert.

Für den Abend habe ich eine Karte für die Grand-Ole-Opry aus der allabendlich von 19.30 bis 21.30 Uhr live Radioprogramm gesendet wird. Mit live gesprochenen Werbedurchsagen und live gespielter Countrymusic. Das ist dann auch eine ganz nette Abwechslung.

Gegen 22 Uhr treffe ich mich dann mit Dietmar aus München im Hotel. Er ist über Charlotte angereist, von dort aus kam er mit einem Leihwagen über den Blue Ridge Parkway und andere schöne Strecken nach Nashville. Den Abend verbringen wir dann bei sommerlichen Temperaturen auf der Terrasse des Hardrock-Cafes und beobachten die vorbeifahrenden Autos, denn „cruising“ ist in Nashville oder in Amerika wohl allabendlich angesagt, nicht nur beim Mustang-Cross-to-Down-Town-Nashville, wobei auch am Freitag überdurchschnittlich viele Mustangs den Broadway bevölkern. Am Samstag fahren wir um 8 Uhr früh gemeinsam in Dietmars Cabrio zum Nashville Superspeedway. Diesmal müssen wir auf der Zufahrt zum Parkplatz dann doch einen kleinen Stau in Kauf nehmen, da anscheinend ganz Nashville und Umgebung auf dem Weg ist, um sich die Mustangs anzuschauen. Was uns überwältigt ist, dass auf dem Besucherparkplatz mehr Mustangs beieinander stehen, ob neue und historische, wie bei US Car Treffen.

Auf dem Veranstaltungsgelände ist dann wieder schön unterteilt rechts von der Haupttribüne die neueren Mustangs ab Baujahr 78. Links von der Bühne sind. Am Anfang scheint es noch geklappt zu haben,  die Mustangs tatsächlich nach Jahrgängen in Reihen geparkt, sodass man von 64 ½ bis 73 zehn Reihen Mustangs hat, die man langsam abmarschieren kann.

Eine sehr kleine Gruppe mit nur ca. 25 Autos bilden die 2er Mustangs von 74 bis 78, wobei auch dort eine absolute Rarität zu finden ist.


Dort ist der einzige überhaupt noch erhaltene Western-Mustang, der seinerzeit 1976 nur 40 Mal gebaut wurde. Der Fahrer, der dieses Auto damals auf den Shows bewegt hat und bei der Zulieferfirma gearbeitet hat, die die exklusive Innenausstattung des Autos angefertigt hat, kaufte das einzige Auto, das erhalten geblieben ist. 39 andere wurden von Ford wieder zurückgebaut, da die Produktionskosten dieses Autos den Verkaufswert bei weitem überstiegen haben. Der Wagen ist in der Innenausstattung und auf den Sitzen überall mit genarbtem Leder und mit zusätzlichem Chrom und anderen Applikationen ausgestattet.

Nachdem wir nach und nach alle Teilehändler abgeklappert haben,


nehmen wir die Gelegenheit wahr und fahren mit dem Shuttlezug in das Infield der Rennstrecke, wo es tatsächlich zu unserem Erstaunen möglich ist, die komplette Boxengasse und die Boxenräume mit Fahrerlager zu besichtigen und zwischen den Rennwagen sich frei zu bewegen.

Am Abend geht‘s natürlich wieder nach Downtown Nashville zum Burgeressen und Versumpfen in einer Bar mit Live-Musik und na­türlich, wie sollte es anders sein, Mustangfahren, mit denen man sich unterhalten kann.

Am Sonntag ist dann wieder ein Ausflug zum Superspeedway angesagt. Es findet sich ja vielleicht doch noch der eine oder andere Mustang, den man noch nicht gesehen hat und der auch noch zu fotografieren und filmen ist.



Mustang-Tattoos sah man öfter, selten aber so interessant wie hier!

Mittags sind dann noch die Bridgestone Burnout Finals angesagt. Ein Fahrer eines neueren Mustangs hat es auch richtig konsequent durchgezogen. Er schaffte es beim Burnout nicht nur die beiden Reifen zu vernichten, sondern auch noch den Motor. Das Auto steht hinterher in Flammen. Die anderen Bumout‘s verlaufen jedoch wie geplant und machen höllischen Krach und mächtig viel Rauch.


Nachmittags gibt‘s dann noch ein Konzert mit der Charlie Daniels Band, das ich mir aber nicht bis zum Ende anhöre. Danach mache ich mich dann noch auf eine kleine private Shoppingtour. Es gibt ja noch ein andere Dinge die ich kaufen will, außer Mustangteile.

Um 2 Uhr gibt‘s dann die Abschlusszeremonie vom MGA. Es waren wieder Bill Johnson und um Chism anwesend und von Ford, Mr. Art Hyde, Rob Webber und Phil Spender. So geht‘s dann nach einer wunderschönen Veranstaltung, die ich wohl mein Leben lang in Erinnerung haben werde, mit etwas mehr Gepäck und vielen Erinnerungen nach Hause.